Diskussionsveranstaltung abgesagt

Darf man heute noch Dinge äußern, die Linken und Ultralinken nicht passen? Ist es zumutbar, sich Meinungen anzuhören, die nicht mit der eigenen deckungsgleich sind? Sich vielleicht sogar mit diesen argumentativ auseinander zu setzen?

 

Es können einem Zweifel kommen. Am kommenden Freitag wollten wir mit Alexander Mitsch, dem Vorsitzenden der Werteunion diskutieren. Zahlreiche Interessierte meldeten sich an, viele aus der CDU, aber auch aus dem gesamten politischen Spektrum. Das sah zunächst nach einem kontroversen Meinungsaustausch mit einem Mann aus, an dessen Verein und an dessen Ansichten sich viele - innerhalb und außerhalb der Union - reiben.

 

Zunächst. In den letzten Tagen entwickelte sich ein zunehmend hysterischer werdendes Geschrei gegen den Diskussionsabend auf vorwiegend linken Plattformen. Eine Demonstration gegen die Veranstaltung wurde beantragt und die Straße vor dem Bürgerhaus als Demonstrationsfläche genehmigt; Lautsprecherwagen inklusive.

 

Demonstrationsfreiheit ist ein Grundrecht. Wir verteidigen das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln. Es ist völlig in Ordnung, dieses Recht auszuüben und wir ermutigen jeden, an der Demo teilzunehmen und seine Meinung zum Ausdruck zu bringen. Trotzdem ziehen wir es vor, unsere Veranstaltung abzusagen. Der Ton der Aufrufe und ein Teil des sich ankündigenden, linksextremen Demonstrationspersonals lassen bei uns Zweifel aufkommen, dass das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit tatsächlich gesetzeskonform ausgeübt wird. Wir wollen Gefahren für die Bürger unseres Stadtteils und ihr Eigentum möglichst ausschließen. Deshalb die Absage.

 

Wir haben zwei Wünsche. Wir hoffen, dass der Abend am und im Bürgerhaus friedlich verläuft. Und wir hoffen für die Zukunft auf die Rückkehr einer Diskussionskultur, die abweichende Meinungen respektiert und in der statt mit Beleidigungen und Unterstellungen mit Argumenten und Achtung vor dem Mitmenschen agiert wird.